Pflegetipp – Das Phänomen „Bettlägerigkeit“

Wie entsteht eigentlich eine Bettlägerigkeit?

Pflegebedürftige Menschen und deren pflegende Angehörige sehen diesen Zustand mit Sorge. Trifft es mich und meine Familienangehörigen mal? Wussten Sie, dass es zu dieser Lebenssituation von pflegebedürftigen Menschen bei den Pflegewissenschaften wenig Erkenntnis gib?

2005 hat Dr. Angelika Zegelin dieses Phänomen untersucht. Dazu hat sie 32 Betroffene besucht und mit Ihnen intensive Gespräche geführt, indem die Betroffenen erzählten, wie sie in die Situation gekommen sind. Es zeigte sich, dass die Bettlägerigkeit ein schleichender Prozess ist.

In der Regel ist es so, dass im Alter körperliche Beschwerden auftreten, wie zum Beispiel Schmerzen, Schwäche oder Schwindel, die dazu führen, die Wohnung seltener zu verlassen. Man ist auf Hilfe oder auf einen Rollator angewiesen. Wenn es jetzt noch zu einem traumatischen Ereignis wie einen Sturz kommt, ist abrupt die Mobilität eingeschränkt. Schlimmstenfalls ist sogar ein Krankenhausaufenthalt notwendig- Dies kostet viel Kraft. Wenn Beschwerden zurückbleiben, vielleicht auch die Angst nochmals zu stürzen, wird dies dafür sorgen, dass Betroffene noch weniger aktiv sind. Die Muskeln bauen ab, das Immunsystem ist geschwächt, das Interesse an früheren Hobbys oder sozialen Kontakte nimmt ab, um nur einige Folgen zu nennen. Die Welt wird kleiner. Die Abhängigkeit von anderen Menschen und Hilfsmitteln nimmt zu. Betroffenen kommen nicht mehr alleine aus dem Bett oder auf die Toilette.

Was kann ich oder meine pflegenden Angehörigen tun, um die Bettlägerigkeit zu vermeiden oder heraus zu zögern?

  1. Rechtzeitig dagegenwirken: Auch wenn Sie sich fit und agil fühlen, bauen Sie in Ihren Alltag Bewegung ein. Nutzen Sie Angebote ihrer Krankenkasse oder Ihres Vereins zur gezielten Gymnastik im Alter. Der Sportkreis Heidenheim bietet mit seiner Broschüre zu allen Angeboten im Kreis Heidenheim einen guten Überblick. Beweglichkeit und Kraft zahlen sich auch im Alter aus.
  2. Wenn Sie zu den Personen gehören, die selten die Wohnung verlassen, weil Sie auf Hilfe oder einen Rollator angewiesen sind, legen Sie Treffen oder Veranstaltungen für sich fest, auf die Sie nicht verzichten möchten. Legen Sie ihre Zeit und Ihren Ideenreichtum rein, um diese Außerhausaktivität zu realisieren. Die Stadt Heidenheim bieten unter dem Motto „Mobil in HDH“ Mitfahrgelegenheiten an. Die Sozialstationen bieten für Ihre Veranstaltungen einen Fahrdienst an.
  3. Aktiv in den eigenen vier Wänden: Ein geregelter Tagesablauf, indem sich Phasen von Aktivität und Erholung abwechseln hilft gegen den inneren Schweinehund. Informieren Sie sich in einem Sanitätshaus über kleine Hilfsmittel im Alltag wie zum Beispiel WC-Sitz-Erhöhungen, Greifzangen und Badelifter. Der Kreisseniorenrat vermittelt Wohnraumberatungen.
  4. Mit anderen im Gespräch bleiben. Mindestens dreimal am Tag mit jemandem gesprochen haben, sollte das Ziel sein. Ergreifen Sie die Initiative. Trauen Sie sich Freunde und Familienmitglieder zu „stören“. Die Nachbarschaftshilfe der Sozialstation vermittelt persönliche Kontakte. Wenn Sie einen Pflegegrad haben, können Sie diese Besuche mit der Pflegekasse abrechnen. Die Herz- und Zeitverschenker im Bürgerhaus in Heidenheim sorgen auch für persönliche Begegnungen. Auch Ihre Kirchengemeinde gibt Ihnen Auskunft.

Türchen 12

Die Pelzjacke

Kann man heute noch Pelz tragen?

„Hast du gesehen, dass die alte Frau Hempe immer noch ihre Persianerjacke trägt?“, fragte Anni ihre Freundin Edeltraud, als sie am Sonntag aus der Kirche kamen. „Ich würde meine Mutter ja so nicht gehen lassen. Das ist doch peinlich!“

„Also meine Mutter ließe sich das von mir nicht verbieten. Warum auch, sie ist ein erwachsener Mensch und Frau Hempe ja wohl auch!“, antwortete Edeltraud.

„Pelz ist ganz schrecklich out und das ist gut so. Politisch unkorrekt, würde meine Schwiegertochter sagen.“ Anni nickte bestätigend.

„Unsinn. Wenn man so eine Jacke hat, soll man sie auch anziehen. Pelz wärmt und er sieht chicer aus als eine dieser Steppjacken.“

„Ja, aber…“ Anni überlegte einen Moment. „Aber ich finde es trotzdem nicht richtig. Die armen Tiere, wenn man überlegt, unter welchen Bedingungen sie gezüchtet wurden.“

Edeltraud hatte keine Lust auf eine Diskussion über Persianerjacken und versuchte, das Thema zu wechseln.

„Kommst du heute Nachmittag auch zum Flohmarkt?“, fragte sie.

Anni nickte. „Ich muss sogar dorthin. Nadeljule hat dort einen Stand und ich möchte unbedingt bei ihr stöbern. Außerdem habe ich im Dachboden einen Koffer mit alter Kleidung gefunden. Die muss noch von meinen Großeltern sein. Die möchte ich Jule zeigen. Vielleicht kauft sie mir einiges davon ab?“

Die Freundinnen verabschiedeten sich und wollten sich später dann am Stand der Nadeljule treffen.

„Wir trinken einen Kaffee dort und ein Stückchen Kuchen können wir uns auch genehmigen“, plante Edeltraud.

Zu Hause machte Anni sich gleich daran, die Kleidung aus dem alten Koffer zu sichten. Was kamen da für Schätze zutage! Eine cremefarbene Bluse mit handgeklöppeltem Spitzenkragen. Wundervoll!

„Die ist viel zu schade, um sie wegzugeben!“, beschloss Anni und legte sie zu den Sachen, die sie behalten wollte. Ganz unten im Koffer fand sie dann – eine Pelzjacke! Dazu gehörte ein Muff, der aus dem gleichen Fell gearbeitet war wie die Jacke.

Anni stieß einen Entzückensschrei aus. Wie schön die Jacke war! Wie kostbar und teuer. Von so einem wärmenden Schätzchen hatte sie immer heimlich geträumt. Sie würde wundervoll zu ihrer Wintergarderobe passen und ein bisschen auch zu Hund Willi. Er hatte die gleiche Fellfarbe und…

Anni erschrak. Fell? Willi? Ihre Wangen röteten sich vor Entsetzen. Was hatte sie da gerade gedacht? Schnell packte sie die Jacke zurück in den Koffer. Weggeben konnte sie sie nicht. Aber tragen? Darüber musste sie nachdenken.

„Ich trage mein Fell lieber an der Leine – lebend!“, versprach sie sich selbst.

Zum Flohmarkt erschien sie in Begleitung von Willi, der sogar ein eigenes Bratwürstchen bekam. Ausnahmsweise.

 

von Elke Bräunling veröffentlicht

Türchen 11

Herstellung von Backtrennmittel (BTM)

Zubereitungszeit: 3 Minuten

Arbeitszeit: 3 Minuten

Portionen 1 Glas

 

Zutaten:

  • 100 g Kokosöl oder Palmin Soft
  • 100 g neutrales Öl z.B. Rapsöl, Sonnenblumenöl
  • 100 g Mehl

 

Zubereitung:

  • Alle Zutaten miteinander verrühren.
  • In ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

 

Notizen:

  • Das Backtrennmittel (BTM) eignet sich perfekt für Osterlamm, Kuchen im Glas, Waffeleisen, Stoneware, …
  • Es funktioniert auch mit glutenfreiem Mehl.
  • Es funktioniert nicht mit Margarine!
  • Das Rezept kann natürlich auch halbiert oder verdoppelt werden, die Menge ist dabei immer 1:1:1.

Türchen 10

Christkind im Walde

Christkind kam in den Winterwald,
der Schnee war weiß, der Schnee war kalt.
Doch als das heil’ge Kind erschien,
fing’s an, im Winterwald zu blühn.

Christkindlein trat zum Apfelbaum,
erweckt ihn aus dem Wintertraum.
„Schenk Äpfel süß, schenk Äpfel zart,
schenk Äpfel mir von aller Art!“

Der Apfelbaum, er rüttelt sich,
der Apfelbaum, er schüttelt sich.
Da regnet’s Äpfel ringsumher;
Christkindlein’s Taschen wurden schwer.

Die süßen Früchte alle nahm’s,
und so zu den Menschen kam’s.
Nun, holde Mäulchen, kommt, verzehrt,
was euch Christkindlein hat beschert!

(Ernst von Wildenbruch)

Türchen 9

Rezept – Zimtsterne

für 2 Bleche

Zutaten:

Für den Teig

  • 500 g gemahlene Mandeln
  • 300 g Puderzucker
  • 2 Teelöffel Zimt
  • 2 Eiweiß
  • 2 Esslöffel Amaretto

 

Für die Baiserhaube

  • 125 g Puderzucker
  • 1 Eiweiß

 

Zubereitung:

  • Backofen auf 150 °C vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.
  • Mandeln, Puderzucker und Zimt verrühren. Eiweiß und Amaretto dazugeben und zu einem Teig verkneten. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und Sterne ausstechen.

 

Für die Baiserhaube

  • Eiweiß mit gesiebtem Puderzucker steif schlagen und auf den Zimtsternen verteilen. Im heißen Ofen 10-15 Minuten backen.

 

Pflegetipp – Pflegehilfsmittel

Zahlen Sie Einweghandschuhe, Händedesinfektion, Flächendesinfektion und Bettschutzeinlagen noch selbst?

Pflegebedürftige mit den Pflegegraden 1 – 5 haben Anspruch auf Versorgung mit Pflegehilfsmitteln. Pflegehilfsmittel dienen dazu, den Alltag von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zu Hause leichter zu gestalten.

Bei Pflegehilfsmitteln unterscheidet man zwischen technischen Pflegehilfsmitteln und zum Verbrauch bestimmten Pflegehilfsmitteln.

Zu den technischen Pflegehilfsmitteln zählen beispielsweise Pflegebetten, spezielle Pflegebett-Tische oder Sitzhilfen zur Pflegeerleichterung. Sie werden in der Regel ausgeliehen und nicht gekauft. Die Pflegekasse übernimmt die Kosten. Der Eigenanteil für Versicherte beträgt zehn Prozent, maximal 25,00 Euro.

Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel sind z.B.:

  • saugende Bettschutzeinlagen zum Einmalgebrauch
  • Schutzschürzen (Einmalgebrauch oder wiederverwendbar)
  • Einmalhandschuhe
  • Händedesinfektionsmittel
  • Flächendesinfektionsmittel
  • Mund-Nasen-Schutz
  • Schutzmasken

Sie können statt der Bettschutzeinlagen zum Einmalgebrauch bei Ihrer Pflegekasse auch bis zu drei waschbare Bettschutzeinlagen pro Jahr beantragen.

Auch Schutzmasken gehören zu den zum Verbrauch bestimmten Pflegehilfsmitteln und können den Versicherten zur Sicherstellung der Pflege und dem Schutz der Pflegeperson zur Verfügung gestellt werden.

Bei „zum Verbrauch bestimmten Pflegehilfsmitteln“ übernimmt die Pflegekasse aktuell die Kosten bis zu 60,00 Euro monatlich. Diese Regelung gilt im Zuge der Corona-Krise vorläufig bis zum 31. Dezember 2021. Ansonsten liegt der monatliche Höchstbetrag bei 40,00 Euro.

Wie kommen Sie kostenlos an diese Pflegehilfsmittel?

  • Sie beantragen die Kostenübernahme bei Ihrer Pflegekasse. Einen Antrag dafür bekommen Sie bei verschiedenen Anbietern (z.B. Apotheken oder Sanitätshäuser). Das ist ein einseitiges Formular, das schnell ausgefüllt ist.
  • Von Ihrer Pflegekasse oder im Internet erhalten Sie Adressen von Dienstleistern, die Ihnen diese Pflegehilfsmittel in einer Pflegebox nach Hause liefern. Mittlerweile übernehmen diese Pflegebox-Anbieter auch die Beantragung bei der Kasse.

Bei anderen Hilfsmitteln, wenden Sie sich bitte an Ihre Krankenkasse. Denn Rollstühle, Bade- oder Toilettenhilfen oder Sitzhilfen werden nicht von der Pflegeversicherung, sondern von der Krankenkasse übernommen. Dazu zählen auch Inkontinenzprodukte wie Vorlagen, Netzhosen oder Pants. Für diese Hilfsmittel benötigen Sie ein Versorgungsrezept Ihres Hausarztes.

Türchen 7

Herstellung von Handcreme Bars (feste Handcreme)

Zubereitungszeit: 10 Minuten

Arbeitszeit: ca. 2 Stunden

Portionen: 15 Stück

 

Equipment:

  • Pralinen Silikonformen
  • kleine Metalldöschen

 

Zutaten:

  • (3 EL) 25 g Bienenwachs
  • (2 EL) 15 g Mandelöl alternativ Jojobaöl oder Olivenöl
  • (4 EL) 40 g Kakaobutter
  • (3 EL) 30 g Sheabutter
  • 5 Tropfen ätherisches Öl (optional) nach Wahl z.B. Vanille, Lavendel, …

 

Zubereitung:

  • Bienenwachs, Kakaobutter und Mandelöl im Wasserbad erhitzen, bis alles geschmolzen ist.
  • Sheabutter hinzufügen und ebenfalls schmelzen lassen.
  • Ätherisches Öl hinzugeben und alles miteinander verrühren.
  • Sofort in die Silikonform füllen und fest werden lassen.

 

Anwendung:

  • Eine ‘Praline’ nehmen und sie zwischen den Händen reiben bis das ganze etwas ‘schmilzt’. Nun können die Hände damit eingecremt werden.
  • Rissige Haut adé, die Lotion Bars bewirken echte Wunder. Allerdings hinterlassen sie einen Fettfilm auf den Händen, wer das nicht so mag, so empfiehlt es sich die Creme vor dem Schlafen gehen aufzutragen.
  • Die Handcreme Bars sind etwa 3-6 Monate haltbar.
  • Zum Verschenken bzw. für die Handtasche kleine Metalldöschen verwenden.

Türchen 6

Manchmal sprechen sie noch

Der Pfarrer hatte es gesagt. Aber an diesem Sonntag war vielerlei anzusagen. Deshalb ging die Nachricht ein wenig unter, dass er heimgekehrt war. Eigentlich schade, denn er war lange Zeit fort. Ein paar Jahre hatte man nichts mehr von ihm gehört. Aber nun hatte er seinen angestammten Platz wieder eingenommen.

Als später nur noch wenige Menschen in der Kirche waren, ging ich zu ihm hinüber. Er stand dort, als ob er nie weggewesen wäre. Doch, etwas war schon anders: Sein Mantel leuchtete in einem frischen Rot, und die Borten glänzten wie neu vergoldet.

„Gut dass du wieder da bist“, sagte ich leise.

„Tja, ich bin auch froh darüber.“

Zuerst starrte ich die Holzfigur erschrocken an. Dann schaute ich mich misstrauisch um. Wollte da einer einen Scherz mit mir treiben? Aber ich stand ganz allein, weit und breit kein Mensch. Gerade wollte ich schon über mich lachen, da hörte ich die Stimme wieder, ganz nah, ganz deutlich:

„Weißt du, es ist in der Werkstatt bei dem Restaurator ziemlich langweilig. Da bin ich doch lieber hier in der Kirche.“

„Ach, ja?“ sagte ich zaghaft.

„Es bleibt der eine oder andere bei mir stehen. Gelegentlich hat einer etwas auf dem Herzen, und ich überlege, wie ich helfen kann.“

„Das Helfen“, sagte ich, „das ist ja deine Spezialität.“

„Stimmt“, gab er zu. „Früher kamen oft Schiffer zu mir, Kaufleute auch. Aber das ist heute selten geworden. Nur die Kinder kennen mich noch gut und freuen sich auf meinen Tag.“

Ich fragte ihn entschlossen: „Ich wollte eigentlich immer schon wissen, wie das damals in Myra gewesen ist.“

„Ich war lange Bischof in Myra. Es gäbe viel zu erzählen. Was genau willst du wissen?“

„Zum Beispiel das mit der Hungersnot. Als die Menschen in der Gegend von Myra wochenlang nichts zu beißen hatten.“

„Das war tatsächlich schlimm. Heute kann man das kaum noch verständlich machen. Wer kennt hierzulande denn wirklich den Hunger? Den wütenden Schmerz zuerst, die Schreie nach Brot, die allmähliche Ermattung, den Hungerstod schließlich. Und genau so war es damals in Myra.“

„Und dann kamen die Getreideschiffe, die für eine Nacht im Hafen ankern wollten“, sagte ich eifrig.

„Du kennst dich ja gut aus.“ Er lachte leise. „Aber es war so, wie du sagst. Die Schiffe waren auf der Durchfahrt nach Konstantinopel, sollten Getreide in die Kaiserstadt bringen. Der Kapitän wollte jedoch keinen einzigen Sack Korn an uns verkaufen. Er war ein Hasenfuß. Wenn etwas von meiner Ladung fehlt, sagte er, dann lässt mich der Kaiser ins Gefängnis werfen.“

„Und das Wunder?“ fragte ich neugierig. „Wie war das mit dem Wunder?“

„Nun, das größte Wunder war, dass der Kapitän seine Angst überwand. Schließlich hat er erlaubt, dass einige Männer von uns an Bord kommen durften. Er zeigte ihnen die Kornsäcke, die sie in die Stadt schleppen durften. Es war ziemlich viel Korn, und es hat gereicht, bis endlich wieder Regen fiel in unseren Gärten und auf den Feldern neue Nahrung wuchs.“

„Und der Kapitän hat mir nichts, dir nichts seinen Sinn geändert?“

„Nein, mein Lieber. Den Sinn ändern, das geht bei niemand leicht. Ich habe ihn in jener Nacht in Myra herumgeführt. Er hat die hungernden Menschen gesehen, hat das Elend gerochen, das Wimmern der Kinder gehört. Dann habe ich ihm von dem Jungen erzählt, damals, als Jesus mit den vielen tausend Menschen in der Steppe war. Kaum einer hatte etwas zu essen mitgenommen. Hunger hatten sie alle. Der Junge hätte ja seine Fladenbrote und die paar kleinen Fische, die er in seiner Tasche mit sich trug, für sich allein behalten können. Nein, als Jesus fragte, da hat er sie angeboten, wollte teilen. Das war auch ein Wunder. Aber als Jesus Brot und Fische gesegnet hatte, als alle davon gegessen hatten und satt geworden waren, als nach all dem noch zwölf Körbe voll übrig geblieben sind, ich glaube, da haben damals alle gespürt, wie wichtig das Teilen ist.“

„Und der Kapitän?“

„Dem ist die Nacht in Myra und auch die Geschichte vom Brotwunder an die Nieren gegangen. Er hat erkannt, wie steinhart er sein Herz gemacht hatte. Und, wie du sagst, er hat seinen Sinn geändert.“ „Wirklich, ein Wunder“, gab ich zu. Aber dann fiel mir ein, was sonst noch erzählt wird und ich fragte weiter: „Man sagt, dass das Schiff nicht höher aus dem Wasser heraus gestiegen ist, obwohl die Ladung doch leichter und leichter wurde, je mehr Säcke die Männer wegschleppten.“

„Darüber haben in der Tat alle gestaunt, so viel Korn die Männer auch in die Stadt trugen, an der Ladung fehlte nichts, überhaupt nichts.“

„Wie ist das denn zu verstehen?“ fragte ich und konnte einen Zweifel nicht unterdrücken.

Nikolaus schmunzelte.

„Für mich war das, was ich mit dem Kapitän erlebt hatte, viel erstaunlicher. Aber die Leute erzählten sich bald eine Geschichte, die mit dem Schiff zu tun hatte. Sie sagten, die Männer von Myra seien schweren Herzens auf das Schiff gegangen. Als sie das Korn hinabtragen durften, seien ihre Sorgen und Nöte auf dem Schiff zurückgeblieben. Und diese hätten das fehlende Korn aufgewogen.“

„Wirklich eine erstaunliche Geschichte. Aber da ist doch auch noch die Rettung aus Seenot, die mit Nikolaus zu tun hat, und die Wiederbelebung der drei Schüler…“ Nikolaus lachte jetzt ganz vernehmlich.

„Nicht alles an einem Tag, mein Lieber. Geschichten muss man bedenken. Komm an einem anderen Tag wieder.“

Vielleicht hätte ich das Gespräch noch fortgesetzt. Aber da kam ein älterer Mann herbei und sagte vorwurfsvoll: „In der Kirche sollte man nicht so laut lachen!“

Eigentlich wollte ich erwidern: „Warum denn nicht?“ Aber dann wies ich mit dem Daumen auf die Nikolausfigur und sagte: „Der war’s.“ Der Mann schüttelte den Kopf und zeigte mir mit dem Finger einen Vogel.

Wenn der wüsste!

 

von Wiili Fährmann

Pflegetipp – Spezielle Hautpflege bei Inkontinenz

Menschen, die aufgrund einer Harn- oder Stuhlinkontinenz auf aufsaugende Inkontinenzprodukte angewiesen sind, brauchen einen besonderen Hautschutz. Ihre Haut ist äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Wärme, basischen oder sauren Ausscheidungen und Keimen ausgesetzt. Da zumeist ältere Menschen von einer Inkontinenz betroffen sind, ist diese Haut weniger widerstandsfähig. Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen verschärfen das Risiko, dass die Haut Schaden erleidet. Soweit muss es gar nicht kommen, wenn man diese Hautareale richtig reinigt, pflegt und schützt:

Zuerst sollte die Haut von Schweiß, Hautschuppen und Ausscheidungs-Resten gereinigt werden. Hier ist ein schonendes Vorgehen wichtig, um die Haut nicht noch mehr zu reizen:

  • Verwenden Sie Waschsubstanzen, die dem pH-Wert von 5,5 entsprechen, keine Duft- und Parfümstoffe enthalten. Seifen sind mit Vorsicht zu verwenden. Sie irritieren den Säureschutzmantel der Haut.
  • Machen Sie das Wasser nicht zu heiß.
  • Vermeiden Sie starkes reiben und rubbeln. Hier bieten Feuchttücher oder weiche Einwegwaschlappen eine gute und hygienische Alternative zum Waschlappen. Vorsichtig trocken reiben, eventuell tupfen.

Als nächstes sollten der Haut wieder Feuchtigkeit und Fette zugeführt werden. Für diese Hautareale gibt es spezielle Pflegeprodukte, die die Haut schützen, atmen lassen und die Saugfähigkeit der Inkontinenzartikel nicht beeinträchtigen. Solche Cremes haben oft den Namenzusatz „Protect“. Oft bieten die Hersteller von Inkontinenzartikeln auch die passenden Pflegeprodukte im Sortiment mit an.

Abendgedanken im Brenzpark

Zum Thema Segensreiche Ernte hat die Ökumenische Sozialstation Heidenheimer Land am vergangenen Sontag 09. August 2020 wieder an den Abendgedanken im Heidenheimer Brenzpark teilgenommen.

Frau Gekeler und ihre Mitarbeiter haben sich in diesem Jahr dem Thema Ernte gewidmet und sich die Frage gestellt, welche Ernte denn für uns neben der Nahrung und neben dem täglichen Brot segensreich ist? Erntezeit für unser Leben. Was säe – und was ernte ich? Was in meinem Leben hat Früchte getragen? Was lässt mich selber blühen? Was in meinem Leben ist gut gelungen, was ist nicht zum Blühen gekommen?

Abwechselnd haben die Mitarbeiter der Sozialstation über die Erntezeit des Lebens, über Gedichte zu Geduld und Wachstum, zu den Ernten von verschiedenen Berufen und zu einem Text von Margot Käßmann Beiträge vorgetragen und verschiedene Lieder zusammen mit den Gästen gesungen.

Es war ein sehr schöner und sonniger Kirchgarten und das Team der Ökumenischen Sozialstation Heidenheimer Land dankt Frau Miola und dem Team des Kirchgartens ganz herzlich, die eine Teilnahme auch in diesem Jahr  wieder möglich gemacht haben, sowie bei Frau Bernhard für die engagierte Vorbereitung.