Türchen 15

Dazugelernt

Zu Mark Twain kam ein Siebzehnjähriger und beklagte sich: „Ich verstehe mich mit meinem Vater nicht mehr. Jeden Tag Streit. Er ist so rückständig, hat keinen Sinn für moderne Ideen. Was soll ich machen? Ich laufe aus dem Haus.“

Mark Twain antwortete: „Junger Freund, ich kann dich gut verstehen. Als ich siebzehn Jahre alt war, war mein Vater genauso ungebildet. Es war kein Aushalten. Aber habe Geduld mit so alten Leuten. Sie entwickeln sich langsamer. Nach zehn Jahren, als ich 27 war, hatte er soviel dazu gelernt, dass man sich schon ganz vernünftig mit ihm unterhalten konnte. Und was soll ich dir sagen? Heute, wo ich 37 bin – ob du es glaubst oder nicht – wenn ich keinen Rat weiß, dann frage ich meinen alten Vater. So können die Dinge sich ändern.

Türchen 14

Engelchenlikör

Zutaten (für ca. 1l):

  • 150 g weiße Schokolade
  • 50 g Zucker
  • 4 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Ei
  • 500 ml Sahne
  • 300 ml Amaretto

Zubereitung:

  1. Die weiße Schokolade grob hacken und im Wasserbad schmelzen. Währenddessen die Hälfte der Sahne mit dem Zucker erhitzen. Die flüssige weiße Schokolade und das Ei unterrühren.
  2. Alles unter Rühren erhitzen, bis sich die Zutaten gut verbunden haben. Den Amaretto und die restliche Sahne hinzugeben und unterrühren. Die Masse 5-10 Minuten ziehen lassen.
  3. Den Engelchenlikör in saubere, heiß ausgespülte Flaschen füllen und sorgfältig verschließen.
  4. Haltbarkeit: Gut verschlossen hält sich der Engelchenlikör im Kühlschrank etwa 2-4 Wochen.

Türchen 13

Medikamentenmanagement Teil 2:

Bewahren Sie Ihre Medikamente richtig auf:

  • Medikamente sollten nie der direkten Sonneneinstrahlung oder großer Hitze ausgesetzt sein.
  • Bewahren Sie Ihre Medikamente nicht im Badezimmer auf.
  • Belassen Sie Ihre Medikamente in der Originalverpackung.
  • Richten Sie Ihre Medikamente für eine Woche in einen Wochendispenser. So sehen Sie, ob Sie eine Dosis schon eingenommen haben.
  • Müssen Medikamente bei Temperaturen zwischen 2°C und 8°C gelagert werden, gehören sie in den Kühlschrank. War die Umgebungstemperatur über einen längeren Zeitraum zu hoch oder zu niedrig, ist das Arzneimittel zu entsorgen und durch ein neues zu ersetzen.

Türchen 12

Der Weihnachtsbaum

Es ist eine Kälte, dass Gott erbarm!
Klagte die alte Linde,
Bog sich knarrend im Winde
Und klopfte leise mit knorrigem Arm
Im Flockentreiben
An die Fensterscheiben.
Es ist eine Kälte! Dass Gott erbarm!
Drinnen im Zimmer war’s warm.
Da tanzte der Feuerschein so nett
Auf dem weißen Kachelofen Ballett.

Zwei Bratäpfel in der Röhre belauschten,
Wie die glühenden Kohlen
Behaglich verstohlen
Kobold- und Geistergeschichten tauschten.
Dicht am Fenster im kleinen Raum
Da stand, behangen mit süßem Konfekt,
Vergoldeten Nüssen und mit Lichtern besteckt,
Der Weihnachtsbaum.

Und sie brannten alle, die vielen Lichter,
Aber noch heller strahlten am Tisch
(Es lässt sich wohl denken
Bei den vielen Geschenken)
Drei blühende, glühende Kindergesichter. –
Das war ein Geflimmer
Im Kerzenschimmer!

Es lag ein so lieblicher Duft in der Luft
Nach Nadelwald, Äpfeln und heißem Wachs.
Tatti, der dicke Dachs,
Schlief auf dem Sofa und stöhnte behaglich.

Er träumte lebhaft, wovon, war fraglich,
Aber ganz sicher war es indessen,
Er hatte sich schon (die Uhr war erst zehn)
Doch man musste ‘s gestehn,
Es war ja zu sehn,
Er hatte sich furchtbar überfressen. –

Im Schaukelstuhl lehnte der Herzenspapa
Auf dem nagelneuen Kissen und sah
Über ein Buch hinweg auf die liebe Mama,
Auf die Kinderfreude und auf den Baum.

Schade, nur schade,
Er bemerkte es kaum,
Wie schnurgerade
Die Bleisoldaten auf dem Baukasten standen
Und wie schnell die Pfefferkuchen verschwanden.

– Und die liebste Mama? – Sie saß am Klavier.
Es war so schön, was sie spielte und sang,
ein Weihnachtslied, das zu Herzen drang.
Lautlos horchten die andern Vier.

Der Kuckuck trat vor aus der Schwarzwälderuhr,
Als ob auch ihm die Weise gefiel. – –
Leise, ergreifend verhallte das Spiel.

Das Eis an den Fensterscheiben taute
Und der Tannenbaum schaute
Durchs Fenster die Linde
Da draußen, kahl und beschneit
Mit ihrer geborstenen Rinde.

Da dachte er an verflossene Zeit
Und an eine andere Linde,
Die am Waldesrand einst neben ihm stand,
Sie hatten in guten und schlechten Tagen
Einander immer so lieb gehabt.

Dann wurde die Tanne abgeschlagen,
Zusammengebunden und fortgetragen.
Die Linde, die Freundin, die ließ man stehn.

Auf Wiedersehn! Auf Wiedersehn!
So hatte sie damals gewinkt noch zuletzt. –
Ja, daran dachte der Weihnachtsbaum jetzt,
Und keiner sah es, wie traurig dann
Ein Tröpfchen Harz, eine stille Träne,
Aus seinem Stamme zu Boden rann.

von Joachim Ringelnatz

Türchen 11

Sabbat

Ein Rabbi spielt für sein Leben gern Golf. Leider regnet es schon seit Wochen ununterbrochen, so dass an Golf nicht zu denken ist. Doch dann, am Sabbatmorgen, kommt die Sonne hervor, kein Wölkchen ist mehr zu sehen. Aber am Sabbat ist jede sportliche Betätigung verboten. Die Lage ist verzwickt, der Rabbi zögert, geht in sich, schaut aus dem Fenster: Der Rasen glänzt, kein Wind…Perfektes Golf-Wetter. Fünf Minuten später steht er auf dem Golfplatz und zielt auf das Loch. Im Himmel derweil läuft der Prophet Elia zu Gott: „Siehst du das?? Das darf er doch nicht! Du musst ihn bestrafen!“ „Keine Sorge, er wird in dieser Minute seine Strafe erhalten.“ Der Rabbi nimmt Schwung und…eingelocht! Mit einem einzigen Schlag! Der Prophet ist entsetzt: „Herr, hast du das gesehen! Was ist mit der Bestrafung?“ „Wem soll er das jetzt erzählen?“

Türchen 10

Spekulatius-Kugeln

Zutaten:

  • 150 g Gewürzspekulatius
  • 40 g gemahlene Mandeln
  • 1 TL Zimt
  • 200 g weiße Kuvertüre
  • 50 g Sahne

Zubereitung für 30-35 Kugeln:

  1. Die Gewürzspekulatius in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Nudelholz möglichst klein zerkrümeln und -rollen. So lange, bis es feiner Spekulatius-Staub ist.
  2. Von den Spekulatiuskrümeln 100 g wegnehmen und in einer Schüssel mit den gemahlenen Mandeln und dem Zimt mischen. (Die restlichen 50 g braucht man am Ende für das Wenden der Kugeln).
  3. Die weiße Kuvertüre grob hacken. Gemeinsam mit der Sahne vorsichtig schmelzen (geht auch in der Mikrowelle).
  4. Den Spekulatius-Mandel-Zimt-Mix dazugeben und alles miteinander verrühren, bis eine gleichmäßige Masse entstanden ist.
  5. Die Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und für 2-3 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.
  6. Mit einem Teelöffel ca. 30 Portionen von der Masse abstechen (ist ein bisschen Kraftaufwand) und zwischen den Handflächen zu Kugeln rollen.
  7. Die Kugeln in den restlichen Spekulatiuskrümeln wälzen.
  8. Haltbarkeit: Die Spekulatius-Kugeln können bis zu zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Türchen 9

Gib mir deine Hand

Gib mir deine Hand,

ich werde sie halten,

wenn du Angst hast.

 

Gib mir deine Hand,

ich werde sie halten,

wenn Du einsam bist.

 

Gib mir deine Hand,

ich werde sie wärmen

wenn dir kalt ist.

 

Gib mir deine Hand,

ich werde sie streicheln

wenn du traurig bist.

 

Gib mir deine Hand,

und ich werde sie wieder loslassen,

wenn du frei sein willst!

Türchen 8

Medikamentenmanagement Teil 1:

Medikamente sicher aufbewahren, einnehmen und entsorgen

Vielleicht kennen Sie das aus eigener Erfahrung: Medikamente nach Vorschrift einzunehmen, ist oft nicht einfach. Mit diesem Problem sind Sie nicht allein: Man schätzt, dass etwa jeder Zweite seine dauerhaft verordneten Arzneimittel nicht richtig einnimmt. Die korrekte Aufbewahrung und Einnahme von Medikamenten ist für eine erfolgreiche Behandlung aber wichtig.

In dieser Information erfahren Sie, was es zu beachten gibt:

  • Nehmen Sie nur Medikamente ein, die Ihnen ihr behandelnder Arzt verschrieben hat.
  • Lassen Sie sich einen Medikamentenplan vom Arzt ausdrucken und zeigen Sie ihn bei allen Arztbesuchen vor.
  • Vielleicht sind Sie verunsichert, wenn Sie in der Apotheke nicht Ihr bisher gewohntes Medikament erhalten. Es kann sein, dass der gleiche Wirkstoff eines Arzneimittels anders verpackt ist, anders heißt oder sich in Form und Farbe unterscheidet. Fragen Sie ihren Apotheker bei Unsicherheit.
  • Nehmen Sie ihre Medikamente in der richtigen Dosierung ein: Achten Sie dabei nicht nur auf den richtigen Namen und Wirkstoff, sondern auch auf die Stärkeangabe auf der Packung.
  • Achten Sie auf den richtigen Zeitpunkt: Nicht nur die Tageszeit ist wichtig. Aus der Packungsbeilage erfahren Sie auch, ob Sie ihr Medikament vor, während, nach der Mahlzeit oder nüchtern einnehmen müssen.
  • Nehmen Sie Ihr Medikament mit Leitungswasser oder mit stillem Mineralwasser ein. Nicht mit Kaffee, Tee oder Alkohol. Verschiedene Medikamente sollten auf keinem Fall mit Grapefruit eingenommen werden. Antibiotika und Schilddrüsentabletten sollten nicht mit Milch eingenommen werden.
  • Nehmen Sie Ihre Medikamente nur so lange ein, wie sie Ihr Arzt Ihnen verschreiben hat. Das gilt auch für Salben und Augentropfen.
  • Angebrochene Tropfenflaschen oder Salbentuben- und tiegel sind in der Regel nach 4 bis 6 Wochen zu entsorgen. Genaue Angaben dazu finden Sie in der Packungsbeilage.
  • Wenn Sie unerwünschte Wirkungen an sich merken, verändern Sie nicht selbst die Dosis oder setzen das Medikament ab. Besprechen Sie es mit ihrem behandelnden Arzt.
  • Nehmen Sie nur Medikamente ein, die das Haltbarkeitsdatum nicht überschritten haben.

Türchen 7

Die Notfalldose (vielleicht ein kleines Weihnachtsgeschenk für Ihre Angehörigen)

Im Notfall zählt jede Sekunde

Mit den aktuellen und freiwilligen Angaben auf dem Notfall-Infoblatt in der Notfalldose zu Ihrem Gesundheitszustand, Allergien, Medikamenten, Kontaktpersonen und anderen Einzelheiten richten Sie wichtige Informationen an Ihre Retter – damit diese noch besser und schneller auf Ihre Notfallsituation reagieren können.

Füllen Sie das Notfall-Infoblatt, nach bestem Wissen auf beiden Seiten mit einem Kugelschreiber (in BLOCK GROSSBUCHSTABEN), aus.

Bitte beachten Sie dabei:

  • Für jede im Haushalt lebende Person sollte ein eigenes Notfall-Infoblatt ausgefüllt werden.
  • Platzieren Sie Ihre Notfalldose gut sichtbar in Ihrer Kühlschrank-Tür; wo sie schnell und sicher von den Rettungskräften gefunden werden kann.
  • Kleben Sie einen Aufkleber von außen auf den Kühlschrank und einen auf die Innenseite Ihrer Eingangstür (jeweils gut sichtbar in Augenhöhe).
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr aktueller Medikamentenplan immer bei Ihren Medikamenten liegt.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Notfall-Infoblatt so weit wie möglich ausgefüllt und mit Datum und Unterschrift versehen ist, bevor es in die Notfalldose gesteckt wird.

 

Gerne können Sie eine Notfalldose bei uns bekommen.

Türchen 6

Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen!

Don Boscos Leitsatz in einer Erzählung aus seinem Leben

Giovanni wollte lernen, um Priester zu werden. Da er ein guter Schüler war, brauchte er kein Schulgeld zu bezahlen. Was er aber zum Leben brauchte, musste er sich zum größten Teil selbst verdienen.

Seine Professoren liehen ihm Bücher. Giovanni las und las, Nächte lang, die berühmten Geschichten und Gedichte der lateinischen und italienischen Schriftsteller. Giovanni las auch alte christliche Werke. Ein Satz vom heiligen Augustinus gefiel ihm besonders gut: „Willst du wachsen und in den Augen Gottes groß werden, so fange mit den kleinen Dingen an.“ Und sein Leben lang merkte Giovanni sich, was er beim italienischen Dichter Dante gelesen hatte: „Das Böse vorübergehen lassen. Vergnügt und gut sein und die Spatzen pfeifen lassen!“

Gutes tun, das geht am leichtesten in Gesellschaft, erkannte Giovanni. An der Brücke außerhalb der Stadt sammelte er Mitschüler um sich und unterhielt sie mit Geschichten und Kunststücken. Und dann hatte er eine Idee: Mit seinen besten Freunden gründete er den „Bund der Fröhlichen“. Die Mitschüler versprachen, ihre Pflichten als Schüler und Christen genau zu erfüllen und im Übrigen alles zu tun, damit die Welt und die Gesellschaft fröhlicher würden.

„Und wenn uns die anderen auslachen?“, fragte Antonio, einer der Freunde. Giovanni lachte. Er zeigte zu den Sträuchern hinüber. „Hörst du die Spatzen? Wie sie lärmen und tschilpen?“

„Ja. Und?“

„Stört dich, dass sie so laut pfeifen?“

„Die Spatzen? Nein, wieso denn?!“

„Willst du ihnen nicht das Pfeifen verbieten?“

„Aber Giovanni!“

„Siehst du! Also sei fröhlich, tu Gutes und lass die Spatzen pfeifen!“

Das war ein wunderbarer Vorsatz: die Spötter spotten lassen, die Murrenden murren lassen, auf die Schlimmen nicht hören, die Schimpfenden schimpfen lassen, so wie man eben die Spatzen pfeifen lässt. Aber das durchhalten im Alltag war nicht leicht. Mühsam überhörte Giovanni die Sticheleien der Schulkameraden. „Hilfe, die Engel kommen!“ – „Oh Gott, die sind ja zu feig, mit uns Obst klauen zu gehen!“