Türchen 4

Die Steinsuppe

Einmal zog ein Vagabund mit seinem Wagen in ein Dorf. Er klopfte am nächstgelegenen Haus. „Es gibt in der ganzen Gegend keinen Bissen zu essen“, sagt man ihm, bevor er nur den Mund aufmachen konnte. „Oh, ich habe alles, was ich brauche“, winkte er ab. „Ich will eine Steinsuppe machen und bräuchte nur einen Topf. Ihr seid alle eingeladen!“ Zögernd gab man ihm einen Topf. Er füllte ihn mit Wasser und machte ein Feuer darunter. Dann holte er einen grauen Stein aus seinem Sack und legte ihn ins Wasser. Mittlerweile waren alle Dorfbewohner neugierig auf dem Platz erschienen. „Ah“, sagte der Vagabund recht laut zu sich selbst, „ich liebe diese Steinsuppe. Einmal hatte ich eine Steinsuppe mit Kohl, die war natürlich kaum zu übertreffen.“ „Naja“, sinnierte eine Dorfbewohnerin, „so einen Kohl hätte ich grad noch“, und holte ihn herbei. „Großartig“ rief der Vagabund. „Ja“, brummte der Metzger, „aber was ist schon Kohl ohne Pökelfleisch?“ „Gewiss“, nickte der Vagabund, „das müsste gehen!“ „Und Kartoffeln“, rief eine alte Frau, „in eine Suppe gehören Kartoffeln! Ein Paar verschrumpelte müsste ich noch haben..…“ Zwiebeln tauchten auf, Möhren und Pilze, die Suppe dampfte und duftete, dass allen das Wasser im Mund zusammenlief. Und schließlich saßen sie beisammen, jeder mit seinem Teller, und sie nahmen ein zweites und ein drittes Mal nach, und es wurde ein Fest. Ja, wirklich ein Fest!

Türchen 3

Windlichter im Eis-Look

Für diese schönen Windlichter im Eis-Look benötigt man:

  • leere Gläser
  • grobes Salz
  • Wasser

das war´s schon!

So wird´s gemacht:
Man füllt das grobe Salz ca. 1-2 cm hoch in das Glas. Dann gibt man ein wenig Wasser hinzu. So, dass das Salz feucht wird, sich aber nicht ganz auflöst.
Umrühren und das Glas an einen warmen Ort (z.B. über die Heizung) stellen.

Jetzt braucht man nur noch ein paar Tage Geduld zu haben und kann den Salzkristallen beim Wachsen zusehen.
Das am Boden verbliebene Salz dient später dann als Bett für ein Teelicht.

Kriechen die “Eiskristalle” nicht hoch genug? Dann einfach nochmals das (dann wahrscheinlich schon trockene) Salz nachbefeuchten – aber Vorsicht: macht man das zu oft, dann wachsen die Kristalle an der Außenseite des Glases weiter, sobald sie die obere Kante erreicht habe. Sieht auch nett aus, fasst sich nur etwas „unschön“ an.

Türchen 2

Schwäbisches Schnitzbrot oder Hutzelbrot

Zutaten für 10 Brote:

  • 500 g Birnen (gedörrte ganze Hutzeln, z. B. Schweizer Wasserbirnen oder Bratbirnen)
  • 500 g Zwetschgen oder Pflaumen (getrocknet)
  • 40 g frische Hefe
  • 1000 g Mehl
  • 250 g Zucker
  • 500 g Feigen (getrocknet)
  • 125 g Orangeat
  • 125 g Zitronat
  • 250 g Haselnüsse (ganz)
  • 250 g Mandeln (ganz)
  • 250 g Rosinen
  • 30 g Zimt
  • 1 EL Anis (gemahlen)
  • 1 Prise Salz
  • 2 l Apfelsaft (vergorener schwäbischer Most)
  • 20 Mandeln (ganz)

Zubereitung:

Die Hutzeln (getrocknete Birnen) in einem großen Topf mit 1- 2 Liter Most über Nacht einweichen. Am nächsten Tag aufkochen lassen und mit Deckel leicht köcheln lassen bis die Birnen weich sind. Immer wieder Most und Wasser (zu gleichen Teilen) nachfüllen, so dass die Hutzeln bedeckt sind. Da sie nach oben treiben, am besten einen passenden Teller auf die Hutzeln legen, der sie in die Flüssigkeit zurückdrückt. Die Zwetschgen und Feigen in Würfel schneiden, Orangeat und Zitronat klein hacken ebenso die Haselnüsse und Mandeln. Alles in eine große Schüssel geben und die Rosinen zugeben. Zimt, Anis und Salz darüberstreuen. Die eingeweichten Hutzeln kleinschneiden dabei den kleinen harten Teil am Ende der Birne, etwa linsengroß, wegschneiden und wegwerfen. In die Schüssel geben und alles mit den Händen kurz durchmischen.

Mit etwas warmer Hutzelbrühe, der Hefe, etwas Zucker und Mehl einen kleinen Vorteig bereiten bis dieser geht.

Den restlichen Zucker mit dem Vorteig in die Schüssel geben. Alles unterarbeiten und dabei das Mehl nach und nach zugeben. Eventuell etwas Hutzelbrühe nachgießen, sodass ein leicht klebriger, formbarer Teig entsteht. Am Besten zu zweit arbeiten – einer hält die Schüssel. Dann das Ganze leicht mit Mehl bestäuben, abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen. Dauert einige Zeit.

Sobald das Mehl Risse bekommt, den Teig nochmals durchwirken und in 10 gleiche Teile teilen.
Laibe daraus formen, diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die ganzen Mandeln mit heißem Wasser überbrühen, dann lässt sich die braune Haut gut abziehen. Die Mandeln teilen und je vier halbe Mandeln auf die geformten Laibe drücken, in der Art, dass ein symbolisches Kreuz entsteht. Mit einem Tuch abdecken und über Nacht stehen lassen.

Am anderen Morgen den Backofen auf 220° (Umluft 190°) vorheizen. Die Hutzelbrote 40 – 50 Minuten backen. Immer beobachten, damit sie oben nicht schwarz werden. Sonst rechtzeitig Temperatur herunterschalten. Die Brote sind fertig, wenn sie beim Klopfen auf den Boden hohl klingen. Noch warm mit der restlichen Brühe einstreichen, dann glänzen sie schön und abkühlen lassen. Noch ein bis zwei Tage stehen lassen, dann schmecken sie erst richtig gut.

Jeden Laib in Frischhaltefolie wickeln, dann kann das Hutzelbrot (auch Schnitzbrot genannt) sehr lange ca. 2 – 4 Monate aufbewahrt werden. Immer wieder kontrollieren, dass sich unter der Folie kein Schimmel bildet, was bei etwas zu feuchtem Brot passieren kann. Dann gleich auspacken.